
Kommunen vor Kreditklemme?
Osnabrück. 21. Juni 2011. Für die deutschen Kommunen wird es immer schwieriger, neue Kredite zu bekommen.
Dies bestätigte jetzt der Chef der Finanzverwaltung der südniedersächsischen Großstadt Osnabrück, Horst Baier, der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).
Osnabrück (163.500 Einwohner) ist mit 426 Mio. Euro verschuldet. Deutschlands Städte und Gemeinden standen Ende 2010 nach Angaben der Financial Times
Deutschland (ftd) mit insgesamt 168 Mrd. Euro in der Kreide, vier Prozent höher als Ende 2009. Als erstes deutsches Kreditinstitut bietet jetzt die Deutsche
Bank ein Rating-System zur Bewertung von Kommunen an. Osnabrücks Finanzvorstand nutzte die Vorlage, um ein Rating für seine Stadt zu erarbeiten. Sein Ergebnis:
"A" (gute Bonität, geringes Insolvenzrisiko). Das ist Stufe sechs der insgesamt 20-stufigen Skala von "AAA" (beste Bonität" ) bis "D" (insolvent).
Ohne die Absicherung durch Land und Bund würde Osnabrück jedoch nur ein "C" erreichen. Dieser Buchstabe steht für "stark gefährdete Bonität, sehr hohes
Insolvenzrisiko". Osnabrück läge damit zwei Stufen schlechter als Griechenland, so die NOZ. Baier sieht bislang keine Gefahr für Zinsaufschläge der Banken,
räumte aber ein, dass es für die Kommunen schon jetzt immer schwieriger werde, weitere Darlehen zu bekommen.